Demokratiebildung ist ein essenzieller Bestandteil des Bildungsauftrags an Schulen. Sie verfolgt das Ziel, Schülerinnen und Schüler auf ihre Rolle als mündige Bürgerinnen und Bürger vorzubereiten und sie zu befähigen, aktiv und reflektiert an demokratischen Entscheidungsprozessen teilzunehmen. In einer Welt, die durch immer komplexere politische, soziale und kulturelle Herausforderungen geprägt ist, trägt Demokratiebildung an Schulen zur Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen bei, ihnen demokratische Werte zu vermitteln und ihre Partizipation zu stärken.
Demokratiebildung dient der Entwicklung und Festigung grundlegender demokratischer Werte wie der Menschenwürde, Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Pluralismus. Diese Werte sind nicht nur verbindlich für unsere Schulkultur und eine positive Schulatmosphäre, sondern auch für die demokratisch-freiheitliche Grundordnung unserer Gesellschaft. Dazu gehört, Standpunkte und Meinungen nicht zu tolerieren, die mit den Grundwerten der Demokratie und den Menschenrechten unvereinbar sind.
Demokratiebildung ist als Querschnittsaufgabe aller Fächer und außerschulischen Bildungsangebote in zahlreichen Strukturen unserer Schule verankert.
Präventive Maßnahmen
Schulklima
Ein positives und lernförderliches Schulklima ist für die gesamte Schulgemeinschaft von großer Bedeutung und somit die Förderung sozial kompetenter Verhaltensweisen ein besonderes Anliegen. Lehrkräfte, Mitarbeitende, Schülerinnen und Schüler sowie Erziehungsberechtigte bemühen sich bewusst um einen respektvollen und freundlichen Umgangston. Die Kinder und Jugendlichen sollen erfahren, dass das Zusammenleben und -lernen für alle angenehm verlaufen kann, wenn Rücksicht aufeinander genommen und sich gegenseitig geholfen wird. An der Gestaltung des sozialen Lebens im Schulalltag wirken die Schülerinnen und Schüler aktiv mit. Im Unterricht ab Jahrgang 5 werden gemeinsam Regeln erarbeitet und aufgestellt, an die sich jeder in der Klasse halten muss. Innerhalb des Klassenverbandes aber auch auf Schulebene soll ein Gemeinschaftsgefühl, die gegenseitige Toleranz und Akzeptanz durch Rituale (z.B. regelmäßige Platzwechsel, Weihnachtsfeiern, Morgenversammlung) und Aktionen (z.B. klassenübergreifende Projekte und Feiern, Sportfeste, Schulfeste, Konzerte, Klassenausflüge und Schulfahrten) gestärkt werden.
Lions-Quest
In den Jahrgängen 5 und 6 wird je eine Stunde Verfügung erteilt, in denen Inhalte des Präventions- und Lebenskompetenzprogramms Lions-Quest der Förderung und dem Aufbau von sozialer Kompetenz dienen und zu einem angenehmen Lernklima und einer möglichst hohen Lernbereitschaft führen sollen. Es fördert die Resilienz, die Persönlichkeitsentwicklung und interkulturelle und soziale Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler.
Lions-Quest basiert auf einem interaktiven Ansatz, der Schülerinnen und Schüler durch praxisorientierte Übungen, Rollenspiele und Diskussionen aktiv in den Lernprozess einbindet. Dabei geht es nicht nur um die Vermittlung von Wissen, sondern vor allem um die Förderung von Kompetenzen, die im Alltag wichtig sind – wie etwa Selbstbewusstsein, Kommunikationsfähigkeit, Empathie, Konfliktlösung und Verantwortungsbewusstsein.
Ein zentrales Ziel des Programms ist es, präventiv gegen riskantes Verhalten wie Drogenkonsum, Mobbing und Gewalt vorzugehen. Durch die frühzeitige Förderung von sozialen und emotionalen Fähigkeiten sollen Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzt werden, Herausforderungen des Lebens selbstbewusst zu meistern und verantwortungsvoll zu handeln. Die Schülerinnen und Schüler lernen, Verantwortung für ihr eigenes Verhalten zu übernehmen und respektvoll miteinander umzugehen. Zudem wird das Gemeinschaftsgefühl gestärkt, sodass Lions-Quest auch zu einer gewaltfreien und respektvollen Schulkultur beiträgt.
Ansprechpartnerin: NN
IPSY
In den Jahrgängen 5 bis 7 wird das Lebenskompetenzprogramm IPSY (= Information + Psychosoziale Kompetenz = Schutz) von der Schulsozialarbeit aktiv umgesetzt. Die Schulsozialarbeit ist durch entsprechende Fortbildungen befähigt, dieses Programm mit den Klassen durchzuführen und ihnen dabei wichtige persönliche und soziale Fähigkeiten zu vermitteln. In regelmäßigen Einheiten setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit den Inhalten von IPSY auseinander, um ihre sozialen Kompetenzen zu stärken und ihre Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. Dadurch entsteht ein positives Klassenklima, in dem sich die Schülerinnen und Schüler sicher und unterstützt fühlen und eine hohe Lernbereitschaft zeigen. IPSY fördert zudem die Resilienz der Jugendlichen und trägt zu einem respektvollen Miteinander im Schulalltag und einem positiven Schulklima bei.
IPSY basiert auf interaktiven Methoden und vielfältigen Übungen, die die Schülerinnen und Schüler aktiv in den Lernprozess einbinden. Durch Gruppenarbeiten, Rollenspiele und Diskussionen werden Alltagssituationen aufgegriffen, in denen die Schülerinnen und Schüler lernen, Entscheidungen bewusst zu treffen, Konflikte gewaltfrei zu lösen und mit Stress oder Gruppendruck umzugehen.
Das Programm vermittelt nicht nur Wissen über die Auswirkungen und Risiken von Alkohol und Tabak, sondern legt den Schwerpunkt auf praktische Lebenskompetenzen. So lernen die Schülerinnen und Schüler, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und „Nein“ zu sagen, wenn es darauf ankommt. Die praxisnahen Übungen ermöglichen es ihnen, das Gelernte direkt auszuprobieren und im geschützten Rahmen der Klassengemeinschaft zu reflektieren.
Ein Hauptziel von IPSY ist es, die Schülerinnen und Schüler frühzeitig vor Suchtverhalten zu schützen und riskantes Verhalten zu verhindern. Insbesondere soll der missbräuchliche Konsum von Alkohol und Zigaretten hinausgezögert oder im besten Fall ganz verhindert werden, indem die Schülerinnen und Schüler lernen, selbstbewusst und informiert eigene Entscheidungen zu treffen. Studien haben gezeigt, dass Schülerinnen und Schüler, die an IPSY teilnehmen, weniger häufig zu Suchtmitteln greifen und über ausgeprägtere soziale Fähigkeiten verfügen.
Ansprechpartner: Thomas Schreiber und Taale Hinrichs
„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“
Seit 2019 ist unsere Schule Teil des Netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Alle Mitglieder unserer Schulgemeinschaft verpflichten sich, alle Menschen unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion, Geschlecht oder sexueller Orientierung respektvoll und gleichwertig zu behandeln. Durch das Projekt werden die Schülerinnen und Schüler nicht nur für Diskriminierung und Vorurteile sensibilisiert, sondern sind auch verpflichtet, aktiv gegen jede Form von Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung einzutreten.
Das Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ unterstützt die Kinder und Jugendlichen nicht nur dabei, ihre sozialen und interkulturellen Fähigkeiten zu stärken, sondern fördert auch eine demokratische Haltung, sich aktiv und engagiert in gesellschaftliche Prozesse einzubringen. Durch gezielte Projekte, Workshops und Kampagnen werden Vorurteile abgebaut und eine wertschätzende und respektvolle Schulatmosphäre geschaffen.
Ansprechpartnerin: Marina Mertens
Juniorwahl
Die Juniorwahl ist ein Projekt, bei dem Schülerinnen und Schüler des neunten und zehnten Jahrgangs an einer realitätsgetreuen Wahlsimulation teilnehmen, um politische Prozesse und Demokratie praxisnah zu erleben. Ziel ist es, das politische Interesse und das Verständnis für Wahlen zu fördern, indem junge Menschen aktiv in den Wahlprozess eingebunden werden. Dabei üben sie das Wählen, das Treffen von Entscheidungen und das Reflektieren über politische Themen. Das Projekt stärkt das Demokratieverständnis und unterstützt die politische Bildung, indem es Schülerinnen und Schüler zu informierten Wählern macht.

Die Juniorwahl findet zeitgleich mit realen Wahlen, wie der Bundestagswahl oder Landtagswahl, statt. Im Vorfeld setzen sich die Schülerinnen und Schüler im Unterricht mit den Wahlprogrammen der Parteien auseinander. Für die Wahl bilden die Schülerinnen und Schüler einen Wahlvorstand, führen ein Wählerverzeichnis und erhalten Wahlbenachrichtigungen, Wahlkabinen und -urne für die simulierte Wahl. Zur Wahl stehen die Politikerinnen und Politiker, die in unserem Wahlkreis kandidieren. Die Ergebnisse der Juniorwahl werden ausgewertet und veröffentlicht sowie im Nachgang mit der echten Wahl verglichen.
Offener Ganztag
Unsere offene Ganztagsschule unterbreitet ganztägig ein ganzheitliches Bildungsangebot, das ergänzend zum Unterricht nach Stundentafel auch außerunterrichtliche Angebote umfasst. Die Ganztagsschule verbindet Erziehung, Unterricht und die außerunterrichtlichen Angebote zu einer pädagogischen und organisatorischen Einheit. Sie trägt maßgeblich zu einer positiven Schulatmosphäre bei und steigert die Identifikation mit unserer Schule.
Unsere Ganztagsangebote orientieren sich an den individuellen Lebens- und Lernbedürfnissen unserer Schülerinnen und Schüler und stärken ihre Selbst- und Sozialkompetenz. Sie helfen dabei, Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen sozialen Umfeldern zu integrieren, Bildungsdefizite abzubauen und so zu mehr Chancengleichheit beizutragen. Das beinhaltet auch Angebote zur Stärkung der Medienkompetenz und zur Entwicklung der Sozial- und Handlungskompetenz.
In der offenen Ganztagsschule finden die außerunterrichtlichen Angebote grundsätzlich nach dem Unterricht statt. Die Teilnahme an den Ganztagsangeboten ist freiwillig. Die Anmeldung verpflichtet für die Dauer eines Schulhalbjahres oder eines Schuljahres zur regelmäßigen Teilnahme.
Im Sinne einer ganzheitlichen Bildung bieten unsere Arbeitsgemeinschaften eine angemessene Vielfalt an Sport- und Bewegungsangeboten, mathematisch-naturwissenschaftlichen, sprachlichen und geisteswissenschaftlichen Angeboten sowie Angeboten der kulturellen Bildung, der musikalischen Bildung, der Sprachförderung und Sprachbildung. Sie fördern und fordern die besonderen Talente und Begabungen unserer Schülerinnen und Schüler. Unsere Schulorchester Young Band, Big Band und Windorchestra bereichern das kulturelle Angebot auf der Insel und erlangen regelmäßig überregionale Aufmerksamkeit.
Unsere Cafeteria bietet unseren Schülerinnen und Schülern montags bis donnerstags ab 13 Uhr ein warmes Mittagessen an und fördert eine gesundheitsbewusste Ernährung. Beim gemeinsamen Mittagessen legen wir Wert auf die Vermittlung von Regeln der Tisch- und Esskultur.
Die großen Pausen und insbesondere die Mittagspause dienen als Zeiten zur freien Gestaltung ebenso wie als Ruhe- und Erholungsphase für ein angemessenes Gleichgewicht von Anspannung und Entspannung. Um den Spiel- und Bewegungsdrang der Kinder und Jugendliche während der Pausenzeiten gerecht zu werden, steht zusätzlich zu den regulären Großgeräten auf dem Schulhof (Fußballfeldtore, Volleyballnetz, Parcoursanlage, Tischtennisplatten, Basketballkorb etc.) eine Vielzahl von Spielgeräten (z.B. Softbälle, Hula-Hoop-Reifen, Tennisschläger etc.) zur Ausleihe zur Verfügung, mit denen sie sich beschäftigen können. Darüber hinaus gibt es weitere wechselnde bewegte Pausenangebote wie eine Tanzpause und eine Fußballpausenliga.
Zudem ermöglicht die betreute Hausaufgabenhilfe von Montag bis Donnerstag, die Anfertigung der Hausaufgaben in den Tagesablauf zu integrieren und diese in der Schule zu erledigen.
Unser Freizeitbereich bietet den Schülerinnen und Schülern einen verlässlichen Ort, um außerhalb des Unterrichts gemeinsam Zeit zu verbringen, zu spielen, zur Ruhe zu kommen oder sich kreativ zu entfalten. Es handelt sich um ein offenes Angebot, das ohne vorherige Anmeldung genutzt werden kann. Ausgestattet ist der Freizeitbereich mit Billard, Air-Hockey, Kicker, Tischtennis, Brett- und Kartenspielen etc. und trägt zum Erlernen einer sinnvollen Freizeitgestaltung bei und leistet so wichtige Arbeit in Gewalt-, Medien-, Sucht- und Sexualprävention.
Ansprechpartner: Jens Harms
Schulfahrten
Schulfahrten tragen zur ganzheitlichen Entwicklung und zur Stärkung der individuellen Persönlichkeiten der Schülerinnen und Schüler bei. Sie fördern nicht nur das soziale Miteinander und die persönliche Selbstständigkeit, denn die Schülerinnen und Schüler lernen, in einer Gruppe zu agieren, Verantwortung zu übernehmen und Konflikte eigenständig zu lösen.
Im Rahmen von Austauschfahrten begegnen die Schülerinnen und Schüler nicht nur anderen Lebensweisen, sondern setzen sich aktiv mit unterschiedlichen Traditionen, Kommunikationsweisen und sozialen Normen auseinander, wodurch sie ihre interkulturellen Kompetenzen erweitern. Zusätzlich tragen Austauschfahrten zur Völkerverständigung bei. Indem Schülerinnen und Schüler direkte Erfahrungen mit Menschen aus anderen Ländern machen, können Vorurteile und Missverständnisse abgebaut werden. Der Schüleraustausch fördert das Verständnis und die Toleranz gegenüber anderen Nationen und Kulturen.
Schülervertretung
Ein Demokratieverständnis soll den Schülern vermittelt werden, indem zum Beginn des Schuljahres in den Klassen Klassensprecherinnen und -sprecher gewählt werden; diese bilden dann das Gremium des Schülerrates und wählen aus ihren Reihen die Schülervertreterin bzw. den Schülervertreter.
In den regelmäßigen Sitzungen der Schülervertretung können eigene Vorschläge zur Gestaltung der Schulumgebung gemacht werden. Die Schülervertretung ist ein wichtiges Gremium, das die Interessen der Schülerinnen und Schüler vertritt. Sie setzt sich für die Rechte und Bedürfnisse der Schülerschaft ein, organisiert Veranstaltungen und sorgt für ein angenehmes Schulklima. Dabei spielt sie eine zentrale Rolle in der Demokratiebildung: Durch die aktive Mitbestimmung lernen die Schülerinnen und Schüler, wie demokratische Prozesse funktionieren, wie man Verantwortung übernimmt und Entscheidungen im Interesse der Gemeinschaft trifft.
Medienprävention
In den Klassen 5-7 führt die Schulsozialarbeit jährlich je einen Projekttag zum sozial verantwortlichen Umgang mit modernen Kommunikationsmedien durch. In Jahrgang 5 setzen die Schülerinnen und Schüler sich mit Grenzüberschreitungen in der digitalen Kommunikation und einem positiven Umgang mit Chatprogrammen auseinander. In Klasse 6 findet ein Projekttag zum Thema Cybermobbing und möglichen Hilfesystemen statt. In einer Veranstaltung informiert die Polizeiinspektion Aurich/Wittmund die siebten Klassen über das Medienverhalten von Jugendlichen und damit einhergehende Straftaten über das Internet bzw. Social Media. Elterninformationsabende zum sozial verantwortlichen Umgang mit modernen Kommunikationsmedien können im Bedarfsfall mit der Schulsozialarbeit erfolgen.
Ansprechpartner: Jens Harms
Demokratiebildung im Regelunterricht
In zahlreichen schuleigenen Arbeitsplänen der einzelnen Fächer sind Inhalte und Kompetenzen implementiert, die der Demokratiebildung dienen. Die Förderung eines fundierten Demokratieverständnisses sowie die Vermittlung grundlegender Werte wie Freiheit, Pluralismus, Menschenwürde, Gleichheit und Solidarität geschehen vor allem natürlich im Fachunterricht. Besonders die Fächer Geschichte, Politik, Werte und Normen sowie Religion bieten zahlreiche Anknüpfungspunkte, um die Schülerinnen und Schüler diesbezüglich zu sensibilisieren.
Das Fach Geschichte ermöglicht einen tiefen Einblick in die Entwicklung demokratischer Systeme und das Verständnis von Freiheit, Gleichheit und Menschenwürde im historischen Kontext. Schülerinnen und Schüler lernen, wie Demokratiegeschichte auf der Weltbühne geschrieben wurde, von den antiken Wurzeln in Griechenland bis hin zu den bürgerlichen Revolutionen im 18. und 19. Jahrhundert, die erstmals den Menschenrechten Bahn brachen. Die Auseinandersetzung mit den Ursachen von Diktaturen, Kriegen und politischen Ungerechtigkeiten aber auch rassistischen Ideologien stärkt das Verständnis für die Bedeutung von Demokratie und Menschenrechten, allen voran das nationalsozialistische Regime und die DDR.
Im Fach Politik wird Demokratiebildung auf direkte Weise behandelt. Schülerinnen und Schüler erhalten Einblicke in die Strukturen und Funktionsweisen demokratischer Gesellschaften, lernen die Bedeutung von Wahlen, politischen Parteien, parlamentarischen Systemen und der Gewaltenteilung kennen. Sie erfahren, wie politische Entscheidungsprozesse zustande kommen und wie man sich aktiv in die Gestaltung der Gesellschaft einbringen kann. Diskussionen über aktuelle politische Themen, die Vielfalt von Meinungen und die Bedeutung der pluralistischen Demokratie tragen dazu bei, ein tiefes Verständnis für die Demokratie zu entwickeln.
Werte und Normen macht Schülerinnen und Schüler mit grundlegenden moralischen und sozialen Werten vertraut, die für das Zusammenleben in einer demokratischen Gesellschaft von Bedeutung sind. Hierzu gehören neben der Auseinandersetzung mit den Rechten des Einzelnen auch Themen wie soziale Gerechtigkeit, die Bedeutung von Gleichheit und die Achtung der Vielfalt. Die Auseinandersetzung mit ethischen Fragestellungen und die Diskussion über Werte wie Toleranz und Akzeptanz fördert die Entwicklung eines ethischen Bewusstseins und einer Haltung, die demokratische Prinzipien unterstützt. Schülerinnen und Schüler lernen, moralische Dilemmata zu erkennen, zu bewerten und Entscheidungen zu treffen, die mit den Prinzipien der Demokratie und den Menschenrechten vereinbar sind. Hier werden Fragen zur Menschenwürde, Gerechtigkeit, Solidarität und Verantwortung behandelt. Die Förderung von Empathie und das Verständnis für die Lebenswirklichkeiten anderer Menschen sind wesentliche Bestandteile der Demokratiebildung.
Auch das Fach Religion trägt zur Demokratiebildung bei, indem es zentrale ethische Werte wie Nächstenliebe, Toleranz und Respekt gegenüber anderen fördert. Der interkulturelle Dialog und die Auseinandersetzung mit verschiedenen religiösen und kulturellen Perspektiven stärken das Verständnis für Pluralismus und Vielfalt. Die Reflexion über die Bedeutung von Glauben, Freiheit und Solidarität aus religiöser Sicht hilft den Schülerinnen und Schülern, ein umfassendes Verständnis von Menschenwürde und Gleichheit zu entwickeln. Zudem wird im Religionsunterricht häufig die Verantwortung des Einzelnen im Rahmen einer Gemeinschaft thematisiert, was das Gefühl für soziale Gerechtigkeit, Zivilcourage und Demokratie stärkt.
In Digitales Lernen lernen die Schülerinnen und Schüler Grundlagen des Datenschutzes, Risiken und Gefahren sozialer Netzwerke kennen und erfahren, wie man sich vor Fake News schützen kann.
Demokratieprojekte
Demokratie soll nicht nur theoretisch vermittelt, sondern durch vielfältige Projekte konkret erlebbar gemacht werden, um unsere Schülerinnen und Schüler zu verantwortungsbewusstem Handeln, politischer Mündigkeit und Zivilcourage zu befähigen.
So setzte sich Jahrgang 8 2025 in einer Projektwoche mit dem Rapper SPAX mit der Frage „In welcher Welt wollen wir leben?“ auseinander. Es entstand ein Musikvideo, in dem die Jugendlichen ihre Gedanken zu Demokratie, Klimaschutz und nachhaltiger Entwicklung ausdrückten.
Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums des Grundgesetzes organisierte unsere Schule einen ganztägigen Projekttag, an dem sich alle Jahrgänge beteiligten. Die Auseinandersetzung mit Themen wie Menschenwürde, Meinungsfreiheit und gesellschaftlicher Zusammenhalt trug dazu bei, das Grundgesetz als Fundament unserer Demokratie erfahrbar zu machen.
2024 beteiligte sich unsere Schule am niedersächsischen Programm „Klasse Landtag“, bei dem Abgeordnete Schulen besuchen, um mit jungen Menschen über Politik zu diskutieren, sie für demokratische Prozesse zu interessieren und ihnen die Landtagsarbeit näherzubringen.
Ein besonderes Format bot 2024 die Veranstaltung „Extremislos“ mit dem ehemaligen Rechtsextremisten Axel Reitz. In einem offenen Gesprächsforum berichtete er über seinen Weg in und aus der rechtsextremen Szene. Die Veranstaltung diente der Aufklärung der älteren Jahrgänge über Radikalisierung und förderte ihr Bewusstsein für demokratische Werte.
Jährlich reist der zehnte Jahrgang unserer Schule im Rahmen ihrer Abschlussfahrt nach Berlin und besucht auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Johann Saathoff den Deutschen Bundestag. Durch den direkten Austausch mit politischen Vertretern erhalten unsere Schülerinnen und Schüler Einblicke in die Funktionsweise unserer parlamentarischen Demokratie.
Intervenierende Maßnahmen
Null-Toleranz-Haltung bei Diskriminierungen und Gewalt
An unserer Schule gilt eine strikte Null-Toleranz-Haltung gegenüber jeglicher Form von Beleidigungen, Diskriminierung, Rassismus oder Gewalt. Wir setzen uns dafür ein, eine respektvolle, sichere und inklusive Lernumgebung zu schaffen, in der alle Menschen in ihrer Würde geachtet werden. Verstöße gegen unsere Werte werden konsequent und ohne Ausnahme verfolgt. Jede Form von Mobbing, verbaler oder körperlicher Gewalt, rassistischen Äußerungen und diskriminierenden Handlungen wird mit der nötigen Entschlossenheit schnell und transparent geahndet, um sicherzustellen, dass sich alle Mitglieder unserer Schulgemeinschaft in einem vertrauensvollen und respektvollen Schulklima ohne Angst vor Diskriminierung oder Gewalt entfalten können.
Anzeigepflicht der Schulleitung
Die Schulleitung informiert die Polizei und erstattet Anzeige, wenn sie Kenntnis von Straftaten oder geplanten Straftaten (z.B. Verletzung der Persönlichkeitsrechte, Beleidigung, Bedrohung, Körperverletzung, Nötigung, Diebstahl, Sachbeschädigung o.Ä.) erhält (RdErl. d. MK, d. MI u d. MJ v. 1.6.2016). Die Lehrkräfte wiederum sind verpflichtet, solche Fälle sofort der Schulleitung zu melden. Anzeigepflicht besteht auch bei Kenntnisnahme (geplanter) strafrechtlich relevanter Geschehnisse außerhalb der Schule (z.B. schwere Körperverletzung, Raub, Einbruch, Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz o.Ä.).
Bei Erkennung von Anzeichen für extremistisches Verhalten, einer Radikalisierung oder entsprechender Entwicklung ist präventiv fachkundige Beratung in Anspruch zu nehmen.
Ansprechpartner: Rudolf Schinke
Bezug: Niedersächsisches Schulgesetz vom 1.8.2024
RdErl. d. MK v. 11.5.2021 (Stärkung der Demokratiebildung an öffentlichen allgemein bildenden und berufsbildenden Schulen sowie Schulen in freier Trägerschaft)
RdErl. d. MK, d. MI u d. MJ v. 1.6.2016 (Sicherheits- und Gewaltpräventionsmaßnahmen in Schulen in Zusammenarbeit mit Polizei und Staatsanwaltschaft)
RdErl. d. MK v. 1.8.2014 (Die Arbeit in der Ganztagsschule)

